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Recovery

Recovery wird am ehesten mit Wiedergesundung übersetzt. Was aber annimmt dass man vor der psychischen Erkrankung gesund war, daher trifft es "Wiederherstellung" oder "Restauration" etwas besser.

Zwei bekannte Vertreterinnen dieser Bewegung waren Patricia Deegan aus den USA und Diane Rose aus England. Nach langer Krankheitsphase und Aufenthalte in der Psychiatrie konnten sie sich von ihrer Diagnose Schizophrenie erholen. Ihnen schlossen sich bald reformorientierte Fachleute (wie Mike Slade) und weitere Betroffene an.

Jede individuelle Reise zu Recovery ist ein tiefer personaler Prozess ist, der auch auf die gesamte Umgebung des Betroffenen und die Gesellschaft einwirkt.

Die Grundsätze von Recovery:

 

Ziel: Das Erlangen eines zufriedenen, selbstbestimmtes und erfülltes Leben; gesellschaftliche Inklusion und Genesung.

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Perspektive: Ein zufriedenes Leben ist für alle Betroffenen möglich; manchmal gelingt auch die völlige Gesundung.

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Hilfe: Alle Hilfen, die das Wohlbefinden, die individuelle Bewältigung der Erkrankung und die Auseinandersetzung damit fördern. Peer-Support erhält hohe Bedeutung.

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Hoffnung / Zuversicht... wird als Voraussetzung und wichtiger Entwicklungsschritt für Recovery verstanden; ihre Förderung ist Auftrag für die professionelle Arbeit.

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Selbsthilfe... ist zentral für den Recoveryprozess, ohne Selbsthilfe ist Recovery nicht möglich; Selbsthilfeförderung ist selbstversändliches Element jedes Behandlungsangebotes.

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Selbstbestimmung:  Die Übernahme von Selbstverantwortung ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für Betroffene. Ihre Förderung ist Auftrag für die professionelle Arbeit. Selbstverantwortung bedeutet auch, den eigenen Anteil an der Aufrechterhaltung der Erkrankung anzuerkennen; Wahlmöglichkeiten erleichtern den Recoveryprozess.

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Die wichtigsten Botschaften von Recovery:

 

Gesundung ist auch bei schweren psychischen Erkrankungen möglich!
Mit Gesundung ist gemeint, dass die Erkrankung ganz abklingt oder die Betroffenen gut mit ihrer Erkrankung leben können. Gesundung ist auch nach längerer Krankheitszeit möglich.

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Ohne Hoffnung geht es nicht!
Hoffnung auf eine positive Entwicklung ist ein zentraler Faktor, der darüber entscheidet, ob Gesundungsprozesse in Gang kommen. Neben der Hoffnung der Betroffenen ist auch die der Angehörigen und der Fachpersonen zentral.

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Jeder Gesundungsweg ist anders!
Verschiedene Menschen brauchen unterschiedlich viel Zeit für Gesundungsschritte. Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg finden.

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Gesundung ist kein linearer Prozess!
Sie ist nicht systematisch und planbar, vielmehr kann es plötzliche positive Veränderungen geben, aber auch Stillstand und Rückschritte sind möglich.

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Gesundung geschieht, auch wenn Symptome fortbestehen oder Krisen auftreten!
Gesundung bedeutet nicht zwangsläufig vollkommene Symptom- und Krisenfreiheit. Krisen und Symptome treten aber seltener auf und sind weniger belastend.

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Krankheit und Gesundung verändern den Menschen!
Durch die Erkrankung verändert sich der Betroffene. Gesundung bedeutet nicht, wieder genau so wie vor der Erkrankung zu sein.

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Gesundung ist mit, ohne oder trotz professioneller Hilfe möglich!
Fachliche Unterstützung ist nur ein Faktor unter vielen, der Gesundung fördern kann.

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